Die Kammerer haben noch viele Wünsche und Ideen
- hiebl0
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Erfolgreicher Workshop der Dorfentwicklung – Folgeveranstaltung am 4.6.
Kammer. Eines stand am Ende des etwa zweistündigen Workshops der Dorfentwicklung Kammer-Rettenbach fest, mit dem Bau der Turnhalle sowie der Renovierung der Grundschule soll die Dorfentwicklung für Kammer und Rettenbach sowie die dazugehörenden Weiler noch nicht abgeschlossen sein. Rund 35 Einheimische folgten dem Aufruf zum Ideenworkshop ins Gasthaus zur Post in Kammer und „sprudelten vor lauter Ideen“ in der Arbeitsphase des Abends.
Sowohl Traunsteins Oberbürgermeister Dr. Christian Hümmer wie auch die „Vizebürgermeisterin“ Burgi Mörtl-Körner und mehrere Stadträte waren vor Ort und signalisierten allesamt auch für die Zukunft ihre volle Unterstützung. Bei allen Ansprachen wurde deutlich, der Verein „Dorfentwicklung Kammer und Rettenbach e.V.“ soll auch weiterhin bestehen und für die Weiterentwicklung des nördlichsten Traunsteiner Stadtteils wirken.
Angefangen bei einem Dorfplatz samt Dorfweiher, über den Erhalt und Ausbau von Wanderwegen, der Schaffung eines Festplatzes, einen Trimm-Dich-Pfad oder einem Kneipbecken bis hin zum Dorfstadel für die Vereine, den Ausbau des Radwegenetzes oder weitere verkehrsberuhigende Maßnahmen beziehungsweise zur Schaffung von Wohnraum für junge Menschen, Familien oder altersgerechtes Wohnen fanden sich auf den Vorschlägen wieder.
Manche wünschen sich auch eine Eisdiele oder ein kleines Straßencafé, die stärkere Einbindung der regionalen Produzenten sowie ein Nahversorgungsangebot an Lebensmitteln. Darüber hinaus wurde auch das Thema Nahwärmeversorgung genannt oder die Schaffung einer „Dorf-WhatsApp-Gruppe“ zum Informationsaustausch beziehungsweise ein eigenes Infoblatt in Form einer „Dorfzeitung“ wurden am Ende auf den unzähligen kleinen Zetteln niedergeschrieben.
Die Verantwortlichen des Vereins werden dies nun zusammenführen und bei der Jahreshauptversammlung am 4. Juni um 20 Uhr im Pfarrheim präsentieren. Dabei wurde einmalmehr für die Mitarbeit und Mitgestaltung der Dorfbewohner geworben. „Alle sind dann zum Mitmachen und Mitdiskutieren herzlich eingeladen“, fasste es Josef Scharnagel der Moderator des Abends zusammen.
Eingangs wurden die Teilnehmer durch Josef Scharnagl, Geschäftsführer der Wohnungsbaugesellschaft Traunstein, mit dem geplanten Ablauf der Veranstaltung vertraut gemacht. In seiner Einführung bezeichnete er den Verein als „extrem wichtig für die weitere Entwicklung des Ortes“ sowie als „Juwel, dass unbedingt erhalten werden solle“. Gleichzeitig betonte er, „es brauche aber auch zukünftig Menschen, die gemeinsam etwas entwickeln und vorantreiben wollen“.
In das gleiche Horn hat auch Traunsteins Oberbürgermeister Dr. Christian Hümmer geblasen. Er sagte in seiner kurzen Ansprache, „für uns als Stadt ist ein Ansprechpartner, der die Themen von Kammer und Rettenbach bündelt und kanalisiert extrem wichtig“. Darüber hinaus hat der Verein seiner Meinung nach innerhalb kurzer Zeit bereits viel erreicht, „ich gehe aber davon aus, dass noch viele weitere Themen offen sind“.
Thomas Stadler blickte unterdessen auf die bisherigen Meilensteine zurück und verwies auf das Jahr 2014, in dem alles mit einer Gründung des „Arbeitskreises Dorfladen“ begann. „Auslöser war die Schließung des Bäckers in Kammer. Hier wurden wir alle wachgerüttelt und uns allen war klar, es muss jetzt etwas gemacht werden, um im Ort eine Lebensmittelversorgung zu gewährleisten“. Als „glücklichen Umstand“ bezeichnete Thomas Stadler die Tatsache, dass man im Rahmen des ISEK-Prozesses ein eigenes Stadtteilentwicklungskonzept erarbeiten konnte.
Max Hiebl blickte anschließend auf die Vereinsgründung im Jahr 2017 zurück und reflektierte einige erfolgreiche Bürgerwerkstätten sowie Zusammenkünfte mit dem Stadtrat beziehungsweise einem Treffen mit der Landtagspräsidentin Ilse Aigner, was letztlich dazu geführt hatte, dass mit der Schulsanierung begonnen werden konnte. „Mit Corona wars in der Welt ziemlich fad aber in Kammer nicht“, erinnert sich Max Hiebl und zielte dabei auf die vielen Gespräche, Termine und Veranstaltungen in dieser Zeit ab.
„Es ist wirklich toll, was alles geht, wenn man gemeinsam an einem Strang zieht“, freute sich unterdessen Peter Forster, der insbesondere auf den Turnhallenbau und die Rolle des Dorfvereines bei diesem Großprojekt einging. „Manchmal braucht man bisschen Glück, aber Wesentlichen muss man parat sein, wenn sich Chancen und Möglichkeiten auftun“, so seine Einschätzung und appellierte an die Anwesenden, sich weiter für das Dorf einzubringen.
Im Anschluss an die einführenden Worte waren dann die Versammlungsteilnehmer gefordert. Sie konnten sich zu ihren Ideen und Meinungen zu den Kategorien „Wohnen“, „Nahversorgung“, „Verkehr“, „Öffentlicher Raum“, „Plattform und Sprachrohr“ sowie „Sonstiges“ austauschen und diese niederschreiben. Die gesammelten Ergebnisse werden nun in wenigen Wochen aufbereitet und der Öffentlichkeit vorgestellt.
Als kleines Dankeschön überreichten die Verantwortlichen an Josef Scharnagel und Johannes Kallsperger ein kleines Dankeschön für die Moderation sowie die Flyer-Gestaltung im Vorfeld des Abends. Das Schlusswort des Abends hatte der bisherige Vorstand Markus Wimmer, der einerseits den Anwesenden für deren Engagement dankte und andererseits zum Mitmachen appellierte. „Ich würde mich freuen, wenn der Verein eine Zukunft hat und weiterwächst“, so seine abschließenden Worte.
Er informierte außerdem darüber, dass unter www.kammer-rettenbach.de alle Unterlagen zum Beitritt zu finden sind.
Text/Bild: Hubert Hobmaier

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