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In Kammer steigen die Grabnutzungsgebühren

  • hiebl0
  • vor 1 Stunde
  • 4 Min. Lesezeit

Kirchenverwaltung hat viel bewegt – Pfarrer übt Kritik am Stellenplan


Kammer. Der Pfarrgemeinderat und die Kirchenverwaltung Kammer durfte sich bei der diesjährigen Pfarrversammlung über viele interessierte Gläubige aus der gesamten Pfarrei freuen. Vera Reischl und Alois Gartner gaben dabei einen umfangreichen Überblick über die Tätigkeiten der letzten Zeit und informierten unter anderem darüber, dass die Grabnutzungsgebühren am kirchlichen Friedhof angehoben werden müssen. Traunsteins Pfarrer Konrad Roider informierte unter anderem über die Stellenplanungen für das hauptamtliche Personal und übte daran deutliche Kritik.


Den Auftakt machte die Pfarrgemeinderatsvorsitzende Vera Reischl. Sie informierte unter anderem über die im kommenden Frühjahr anstehende Pfarrgemeinderatswahl. „Gemeinsam gestalten gefällt mir“, so lautet das Kredo für den Wahltag am 1. März. Sie gab bekannt, dass ab sofort im Eingangsbereich der Kirche kleine Kästchen aufgestellt werden, in denen Wahlvorschläge eingeworfen werden können.


Die Bedeutung der Pfarrgemeinderatswahl unterstrich auch Pfarrer Konrad Roider in seinem Grußwort. Er betonte darin, „je stärker der Pfarrgemeinderat, desto stärker die gesamte Pfarrei“. Gleichzeitig bereitete er die Anwesenden auf Veränderungen im Bereich der hauptamtlichen Kräfte vor. „In der Stadtkirche Traunstein sind zukünftig nur noch 1,5 Priesterstellen sowie eine halbe Stelle für einen pastoralen Mitarbeiter vorgesehen“, so der Geistliche. Dies werde seinen Worten nach, unweigerlich zu Veränderungen in der Gottesdienstordnung führen.

Mit den übergeordneten Stellenplanungen zeigte sich Konrad Roider nicht zufrieden und kritisierte insbesondere, „es werden immer mehr Stellen in den Fachdiensten geschaffen, aber uns fehlt es zusehends an Leuten für die Basis vor Ort“. Dennoch blickte er zuversichtlich in die Zukunft und ermutigte die Gläubigen dazu, „lasst uns gemeinsam das Beste aus der Sache machen“. Wie Konrad Roider weiter bekannt gab, habe er und sein Team bereits einen „Plan B“ erarbeitet, damit man bei weiteren kurzfristigen personellen Veränderungen nicht völlig überrascht werde.


Die ersten Veränderungen in Kammer werden auf Grund des kurzfristigen Abzugs von Pater Andrei bereits an Weihnachten zu spüren sein. „Leider wurde seine Stelle nicht nachbesetzt, was bereits jetzt eine große Flexibilität von allen Beteiligten abverlangt“, so der Stadtpfarrer. Am Heiligen Abend gibt es in Kammer nur noch einen Gottesdienst um 17:30 Uhr, die nächtliche Christmette wird entfallen.

Die Gemeindereferentin Monika Angerer nutzte unterdessen die Möglichkeit, allen Helfern zu danken, die die Brotzeit und den Pfarrsaal für die Versammlung hergerichtet haben. Darüber hinaus gab sie bekannt, dass der Tag der ewigen Anbetung am 21. November um 17 Uhr mit einem Gottesdienst begangen wird. Weiter informierte sie, dass es am Heiligen Abend auch in diesem Jahr im Vereinshaus Traunstein die Veranstaltung „Weihnachten gemeinsam feiern“ geben wird und die Anmeldung dazu bereits angelaufen ist. Abschließend informierte sie, dass Johannes Geisreiter, Maria Huber und Luisa Plut die neuen Pfarrjugendleiter sind.


Anschließend gab Alois Gartner einen Überblick über die Arbeit und Erfolge der siebenköpfigen Kirchenverwaltung. Rund um das Pfarrheim ist in den letzten Monaten viel passiert. Neben der Entfernung der alten Fichtenhecke wurde beispielsweise der Interimsweg für den Kindergarten zurückgebaut, der Carport erweitert und Fassadenarbeiten durchgeführt. Darüber hinaus erfolgte eine Neugestaltung des Pfarrgartens samt Pflasterarbeiten.


Im Bereich des Pfarrheims wurde außerdem der Gehsteig abgesenkt und der Friedhofseingang barrierefrei umgestaltet. Darüber hat die Friedhofsmauer einen neuen Anstrich erhalten und erstrahlt im neuen Glanz. Dabei waren umfangreiche Vorarbeiten nötig, bei denen auch die Feuerwehr Kammer im Zuge einer Löschübung einen Reinigungsbeitrag leisten konnte. Darüber hinaus wurden im Friedhof einige Wege neu angelegt und diverse Kleinarbeiten am Leichenhaus durchgeführt.


Auch die Kirche selbst rückte in den vergangenen beiden Jahren ins Blickfeld der fleißigen Helfer. So wurde beispielsweise eine Holzwurmbekämpfung an der Empore durchgeführt. Darüber hinaus wurden im Kirchturm Sicherheitspodeste eingezogen und ein Sicherheitssteg im Dachstuhl errichtet. „Insgesamt haben sich in den letzten drei Jahren 36 Frauen und Männer mehr als 900 Stunden ehrenamtlich engagiert“, resümierte Alois Gartner.


Darüber hinaus zeigte er sich gegenüber allen Unterstützern und Gönnern sehr erfreut. „Viele Privatpersonen, Landwirte, Firmen und Betriebe haben einen Beitrag zum Erhalt der Liegenschaften geleistet und dafür sind wir sehr dankbar“, so der Kirchenverwaltungsvorsitzende. Dies waren überwiegend Sachspenden. Es wurden aber auch Werkzeuge, Baumaterialien und Maschinen für die Arbeiten bereitgestellt.


„Mit der größte Dank geht an die Stadt Traunstein für deren materieller, personeller und finanzieller Unterstützung“, betonte Alois Gartner und ergänzte, „egal ob Bauhof, Verwaltung, Bürgermeister oder Stadtrat – wir sind stets auf offene Türen gestoßen und durften viel Unterstützung für unsere Anliegen erfahren“, so seine Einschätzung. Gleichzeitig stellte er fest, „dass sich bei uns in Kammer der Ortskern zusehends mausert und die städtischen und kirchlichen Liegenschaften ein sauberes Gesamtbild ergeben“.


Dennoch stehen in der kommenden Zeit noch viele Dinge wie die Sanierung der vermoosten Turmuhr, diverse Elektroarbeiten, die energetische Sanierung und die Modernisierung der Sakristei an. Darüber hinaus arbeite man derzeit an der Erweiterung von Grabflächen im Friedhof. Die derzeit 222 Grabstätten werden zukünftig nach Einschätzung der Verantwortlichen nicht mehr ausreichen. Daher soll im nördlichen Bereich „des Kammerer Gottesackers“ eine Erweiterung mit dem Schwerpunkt von Urnengräbern erfolgen.


Diese Tatsache führte Alois Gartner zum nächsten Tagesordnungspunkt. Für die Grabnutzung werden die Gebühren angehoben. „Die letzte Anpassung erfolgte im Jahr 2011 und nun sind die Kosten derart gestiegen, dass wir wieder eine Anpassung vornehmen müssen“, informierte er. Ein Familiengrab wird ab dem kommenden Jahr um 10 Euro pro Jahr teurer und kostet dann 58 Euro jährlich. Einzelgräber steigen von 32 Euro auf 45 Euro und ein Urnen-Erdgrab kostet zukünftig 40 Euro anstatt 22 Euro. Die Leichenhausgebühr wird von 30 Euro auf 60 Euro angehoben und jeweils als Pauschale abgerechnet.


Bezüglich des Ausbaus an Grabstätten wurden bereits mehrere Besichtigungen anderer Friedhöfe durchgeführt. Die Tendenz geht derzeit in Richtung Ausbau von Erd-Urnengräbern entlang der nördlichen Friedhofsmauer. Stehlen und Urnenmauern wollen die Verantwortlichen eher nicht einführen, da dies keine endgültigen Ruhestätten seien und diese Bauwerke außerdem sehr kosten- und wartungsintensiv sind.


„Darüber hinaus wird uns der vorhandene Platz am Friedhof für diese Bauwerke nicht ausreichen“, betonte Alois Gartner und ergänzte abschließend, wir müssen bei der Planung auch auf eine durchgängige Zufahrtsmöglichkeit zur Kirche achten, da dort immer wieder Arbeitsbühnen für Wartungs- und Reparaturarbeiten aufgestellt werden müssen“. Robert Maier von der Krieger- und Soldatenkameradschaft Kammer meldete sich abschließend zu Wort. Er dankte den Kirchenvertretern für die Schaffung eines Raums zur Unterbringung der „Salut-Kanone“.


Text/Bild: Hubert Hobmaier


ree

 
 
 

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